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Author:   Andrew William Schrag, Chandler, AZ USA
Date:   Jun 26, 2003 14:59
Size:   541 x 376
Type:   jpg
User's short description:   A photo from a series I shot of my friend Ian.


Zur Abwechslung ...

... brauche ich jetzt mal ein etwas provokanteres Foto. Wie dieses hier: kein Kopf drauf, aber eine Riesen-Fußsohle. Das ist doch mal ein richtig harter Schnitt zu all den „schönen” Bildern, die ich in letzter Zeit besprochen habe.
Dieses Bild bringt mir die späten 60er /die frühen 70er Jahre in Erinnerung: wilde Feten, der eine oder andere Joint, harte Musik von Arthur Brown oder Janis Joplin, große Matratzenlager in der Bude aber kein Bett, und ... Hosen mit Schlag.
Und genau solche Fotos haben wir damals auch gemacht.

Nun, diese Zeiten sind vorbei. Wir haben uns geändert und die Welt auch. Die Frage stellt sich daher, warum dieses Bild den unsrigen, damals entstandenen Fotos so ähnlich ist. Es gibt mehrere Hypothesen einer auf diese Frage möglichen Antwort.
Eine davon wäre: vielleicht ist der Fotograf einfach aus dieser Zeit übriggeblieben und hat seinen fotografischen Ausdruck seitdem nicht verändert. Nun, das will ich aber lieber nicht annehmen. Das wäre schon ziemlich deprimierend, wenn man wirklich diese lange Zeit immer in alten Sehweisen verharren würde und sich nicht weiterentwickelt hätte.
Da glaube ich doch lieber, dass die andere Annahme richtig ist, dass nämlich die Gefühlswelt des hier vorgestellten Fotografen so ungefär die gleiche ist, in der wir uns damals befanden. Ich gehe also davon aus, dass es sich bei Andrew William Schrag, dem Autor des hier vorgestellten Bildes, um einen recht jungen Mann handelt, der in diesem Bild seine ganz eigenwillige Sicht der Dinge manifestieren möchte.
Nun könnte man natürlich einwenden, dass das Bildnis eines Menschen schlicht misslungen ist, wenn wie auf diesem Foto der Ausschnitt dazu führt, dass der Teil, welcher den Menschen in Wahrheit charakterisiert, nämlich das Gesicht, so brutal und konsequent ausgegrenzt ist. Im Prinzip ist dieser Einwand gerechtfertigt. In vorliegendem Fall können wir aber voraussetzen, dass dieser Bildausschnitt vom Fotografen ganz gewollt so gewählt wurde — ja, dass er das eigentliche Kriterium seiner fotografischen Ambition ausmachte. Es ging ihm eben nicht darum, eine bestimmte Person darzustellen, sondern er wollte wohl eher eine universelle Bildaussage erreichen, in welche sich jeder Betrachter persönlich selbst einbeziehen kann. So wie es mir entsprechend meiner oben erwähnten Erinnerungen ergangen ist.

Nicht unerwähnt bleiben sollen aber auch die fotografischen Qualitäten dieser Aufnahme. In ihrer wunderbar klassischen Wiedergabe der Helligkeitsverläufe, der Tonigkeit und dem exzellenten Kontrastumfang stellt sie ein Paradebeispiel für ein gutes Schwarz/Weiß-Foto dar. Besonders begeistern kann ich mich für die „weiche” (smooth) Tonwertabstufung - und trotzdem wirkt das Bild nicht matschig.
Die Linienführung mit ihrer tiefen Perspektive führt zwar in erheblicher Verzerrung der tatsächlichen Größenverhältnisse zu einer deutlichen Überbetonung des Fußes im Vordergrund, ist aber ein ganz wesentlicher Teil des Spannungsaufbaus im Bild. Und im Grunde genommen ist es dieser Bildaufbau, welcher uns zum wesentlichen Teil des Motivs, dem fehlenden Kopf führt, eigentlich ein Paradoxum. Dieser Verweis auf Dinge, die im Bild gar nicht enthalten sind, ist aber in vielen Bereichen der Kunst ein gängiges Mittel. Ich halte das für durchaus legitim.

In aller Euphorie für das Motiv aber wüsste ich doch allzugerne, wie alt der Autor in Wahrheit wirklich ist und welche Beweggründe er selbst für seine Aufnahme ins Felde führt. über einen entsprechenden Hinweis in den Kommentaren zu meiner Bildbesprechung würde ich mich freuen.
 

Trackingnumber: tutor-001736


Author:   Beate Döring, Greiveldange, Luxembourg
Date:   Jul 11, 2003 19:51
Size:   530 x 868
Type:   jpg
User's short description:   Die Taubenschwänzchen an meinem Blumen haben mich letztes Jahr schon fasziniert. Jetzt habe ich es endlich mal geschafft einen solchen „Gartenkolibri” zu erwischen. Aufgenommen mit einer Fuji FinePix 4900 Zoom


Trackingnumber: tutor-001738


Author:   Christel Schweser, Buchholz, Deutschland
Date:   Jul 14, 2003 00:50
Size:   579 x 863
Type:   jpg
User's short description:   Meine Leidenschaft ist die Blütenfotografie. Häufig gesellt sich bei mir irgendein Tierchen dazu. Eigentlich dachte ich, wieder einmal zu spät gekommen zu sein!


Ist das nicht ein unglaublicher Zufall?

Da bekommen wir innerhalb ganz kurzer Zeitspanne zwei Einsendungen, die sich sowohl hinsichtlich des gewählten Motivs als auch der Bildauffassung und der fotografischen Qualität so außerordentlich ähnlich sind.

Die Gemeinsamkeiten gehen noch weiter: beide Fotos wurden auch noch jeweils von weiblichen Autoren eingeschickt. Diese durchgängien Übereinstimmungen haben mich zu dem Entschluss geführt, ausnahmsweise zwei Bilder unterschiedlicher Einsender in einer gemeinsamen Besprechung zu behandeln.
Die Faszination dieser beiden Aufnahmen ist sicher zu einem großen Teil auf die interessante Darstellung der die Blüten anfliegenden Insekten zurückzuführen. Die sind aber auch wirklich sehr hübsch und vor allem: sie scheinen auch jedes für sich eine ganz eigene Persönlichkeit auszustrahlen. Das liegt aber natürlich nur am Betrachter selber, der — sozusagen in optischem Vorurteil — bestimmte Erscheinungsformen mit bestimmten Charaktereigenschaften verbindet. Ich persönlich zum Beispiel würde in Anlehnung an die Figuren von Wilhelm Busch das Erscheinungsbild des Taubenschwänzchens mit einem dicken, gemütlichen und weinseligen Ratsherrn associieren, das andere filigrane und feingliedrige Tierchen mit einem verschrobenen Sekretär oder einem Dorfschullehrer.
Dass diese kleinen Tiere so deutlich und prägnant das Bild dominieren, ist der Verwendung einer langen Brennweite zu verdanken, welche den Hintergrund deutlich in der Unschärfe belässt und somit das Hauptmotiv eindeutig vom Hintergrund trennt. Das ist bei der Aufnahme von Frau Schweser um ein paar kleine Nuancen besser gelungen. Ich nehme an, sie hat einfach das Objektiv mit der längeren Brennweite oder bei gleicher Brennweite eine größere Blendenöffnung benutzt. Dadurch stört beim Bild von Frau Döring vor allem der helle Hintergrundbereich im unteren Teil des Bildes, was aber kein Beinbruch ist, denn eigentlich könnte das Foto ohne Probleme auf diesen Bildteil verzichten. Vergleichen Sie dazu den Ausschnitt, den ich angefertigt habe.
Bei beiden Aufnahmen fällt gleichermaßen auf, dass die fliegenden Insekten, obwohl in Bewegung, eindeutig im Bereich der besten Schärfe liegen. Da eine solche Schärfeeinstellung nicht so ganz ohne Schwierigkeit manuell zu bewerkstelligen ist, gehe ich davon aus, dass die von den Fotografinnen verwendeten Kameras mit ihren Objektiven über die Funktion einer automatischen Fokussierung verfügen. Hier kann man einmal sehr deutlich erkennen, wie wertvoll und hilfreich dieses Feature moderner Kamerasysteme ist. Ich gebe zu, dass ich selbst sehr gern den Autofucus nutze, zumindest bei Kleinbild- und Digitalkameras, aber immer unter dem Vorbehalt, ihn auch mal abschalten zu können, wenn es meine Vorstellung vom Bild erfordert. Ich muss mir einfach als Option offen halten, die Schärfe auch mal an eine Stelle legen zu können, welche die Automatik nicht erkennen oder akzeptieren würde.
Auch die von den beiden Damen für ihre Aufnahmen gewählten Belichtungszeiten entsprechen exakt den Anforderungen, welche sich durch die Wahl des fliegenden Insekts als Bildmotiv ergeben. Die Dauer der Belichtung ist weder zu kurz noch zu lang. So „friert” vor allem die Bewegung der Flügel noch nicht ein, andererseits aber verwischt sie auch nicht zu völliger Unkenntlichkeit.
Das Entscheidende zm Gelingen ihrer Aufnahmen aber war das Finden des richtigen Auslösezeitpunkts. Und da haben beide auch wirklich ein gutes Händchen bewiesen. Wir können in den Anmerkungen der Frau Schweser nachlesen, dass sie doch im Zweifel war, ob sie den richtigen Zeitpunkt erwischt hatte. Um von solchen Zweifeln befreit zu werden, empfiehlt es sich durchaus, das Erfassen des richtigen Auslösezeitpunktes gelegentlich zu üben. Wenn man daraufhin mit seiner eigenen Reaktionszeit zu kalkulieren vermag und ein Gespür entwickelt hat für die Auslöseverzögerung seiner Kamera, ist man schon viel sicherer bei derartigen Aufnahmen. Im übrigen: jede Kamera hat eine Auslöseverzögerung, bei manchen (meist richtig teuren) ist sie nur eben sehr klein.
Hier nun diese kleine Übung:
Mit Hilfe einer zweiten Person lassen Sie einen kleinen Ball in etwa einem Meter Abstand vor Ihnen auf den Boden werfen. Versuchen Sie das solange bis es Ihnen gelingt, mit Ihrer Aufnahme genau den Zeitpunkt des Auftreffens auf den Boden zu erwischen. Ich verspreche Ihnen, Sie werden mich anfangs verfluchen, dann aber bald merken, wie sich allmählich ein Gefühl für den richtigen Zeitpunkts des Drückens auf den Auslöser einstellt.
 
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