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Author:   Alex Robinson, San Francisco, CA USA
Date:   Feb 12, 2003 06:02:03
Size:   526 x 800
Type:   jpg
User's short description:   woman walking in alley way; Katmandu, Nepal


Alex Robinson aus San Francisco hat eine interessante Reise unternommen und uns diese Fotografie einer Straßenszene aus Katmandu, dem Mekka aller Nepal-Besucher, eingeschickt. Von den vielen Bildern, die ich von dort schon zu sehen bekommen habe, unterscheidet sich dieses hier doch ganz erheblich.
Dies muss ich dem Einsender hoch anrechnen, dass er nicht der Versuchung erlegen ist, uns erneut eines der üblichen Klischee-Bilder mit touristisch orientierter Folklore-Darstellung zu präsentieren. Sein Motiv ist erfrischend normal und stellt einen Ausschnitt aus dem wahren Alltagsleben der Nepalesen dar. Es verzichtet auf Schwärmerei und macht uns deutlich: auch in einem noch so exotisch anmutenden Land hat das reguläre Leben durchaus nichts Exotisches an sich und wird dominiert von täglicher Arbeit, Mühe und Sorge um das Auskommen.
Obwohl es sich bei diesem Foto im eigentlichen Sinne doch um einen Schnappschuss handelt - ein Motiv, welches dem Fotografen zufällig begegnet ist und das er spontan abgelichtet hat - , zeigt es doch einen mit sicherer Hand gestalteten Bildaufbau. Ich bin mir nicht sicher, ob der Fotograf ganz bewusst an die Gestaltung seiner Aufnahme herangegangen ist oder ob er automatisch aus seinem Gefühl für ein gutes Bild heraus die richtigen Dinge gemacht hat. Das ist auch nicht so übermäßig wichtig, entscheidend ist lediglich das Ergebnis.
Und das kann sich durchaus sehen lassen. Das Foto zeigt durch die in den Hintergrund führende Perspektive der Häuserflucht eine klare Linienführung, welche mittels der Helligkeitsverteilung noch verstärkt wird. Die nahezu vollständige Abschattung des Hauseingangs im Hintergrund setzt diesen noch unbestimmter nach hinten und lässt uns über das Ziel der ein metallisches Gefäß tragenden Frau im Ungewissen. Der schräg als Gegenlicht durch die enge Lücke der Bebauung hart einfallende Sonnenstreifen erhöht die Spannung, führt den Blick unwillkürlich ins Zentrum des Bildes und hebt die Person als Hauptgegenstand des Motivs wunderbar plastisch hervor. Es wäre wirklich schade gewesen, wenn die Frau ihren Weg nicht ausgerechnet in diesem schmalen Lichtstreifen genommen hätte. Das Motiv wäre wahrscheinlich völlig unauffällig geblieben und vielleicht wäre dieses Bild überhaupt nicht entstanden. Zusätzlich macht der Sonnenstrahl den intensiv ausgeprägten städtischen Dunst erst richtig sichtbar. Der Sonnenfleck auf dem Pflasterboden ist zum Glück nicht allzu übermächtig groß und wird zusätzlich durch den Schatten der Frau gebrochen, so dass er keine übermäßige Gewichtung erhält und den Gesamteindruck des Bildes nicht aus dem Gleichgewicht bringt.
Es bleibt anzumerken, dass der Fotograf diese recht schwierige Lichtsituation mit ihren starken Kontrasten aus tiefen Schatten und grellem Sonnenlicht vortrefflich gemeistert hat. Sowohl die dunklen Bereiche als auch die hellen Sonnenflecken weisen noch eine gute Detaildurchzeichnung auf. Ist dieses Foto vielleicht mit einer Digitalkamera entstanden? Deren Technik tut sich in der Regel mit der Überbrückung solch starker Kontraste deutlich leichter als unser klassischer chemischer Film das kann.
 

Trackingnumber: tutor-001419


Author:   Peggy Waack, Rostock, Deutschland
Date:   Feb 25, 2003 10:02:03
Size:   800 x 565
Type:   jpg
User's short description:   Dieses Bild hier war eher unspektakulär. Ich fotografierte es auf einer Wanderung bei Graal Müritz. Aufgenommen mit einer digitalen Kamera, der Fuji Finepix S602 Zoom. Danach habe ich es mit Adobe Photoshop bearbeitet, um es etwas spannender zu machen. Ich hoffe, es ist mir gelungen. LG Peggy


Ziemlich spektalulär ...

... ist es, das Bild von Peggy Waack. Sie hat digital fotografiert und exzessiv digital nachbearbeitet. Das Ergebnis ihrer Arbeit hat zwar nicht mehr sehr viel mit Fotografie zu tun, ist aber durchaus reizvoll.
Da hat Peggy Waack aber alle Register gezogen, die Möglichkeiten richtig tiefgreifend ausgeschöpft, die Photoshop® bietet. Schade, dass sie ihre Arbeitsschritte in diesem Prozess nicht dokumentiert hat. Das wäre schon einmal sehr interessant gewesen, den Weg einer „normalen” Fotografie in der Bildbearbeitung bis hin zu diesem sehr eigenständigen Ergebnis verfolgen zu können, vor Allem für diejenigen unter uns, die sich noch nicht so intensiv mit dieser Technik auseinander gesetzt haben.
Da wir nur unbestimmt wissen, aus welchem eigentlichen Grund sich die Fotografin für diese weitgehende Umarbeitung ihrer Aufnahme entschieden hat (Zitat: „..., um es etwas spannender zu machen.”), gehen meine Spekulationen darüber in diese Richtung: wahrscheinlich war das urspüngliche Foto doch nicht ganz so überzeugend.
Um so eindrucksvoller aber ist das Ergebnis ihrer Arbeit am Computer. Das Bild wirkt sehr harmonisch, spannungsreich und besonders dekorativ. Insbesondere bleibt durch die unkonkrete Abbildung der Dinge viel freier Raum für eigene Deutungen und Interpretationen. Die Farbstimmung zeigt einen interessanten Kontrast zwischen dem lebendigen Blaugrün der Bäume und den morbiden Brauntönen des Bodens. Und überall scheint Bewegung in den Wald gekommen zu sein.
Es gibt aber auch ein paar Punkte, die mich in meinem Gesamteindruck stören.
Zum Einen ist dies die konkrete und scharfe Kante des scheinbaren Horizonts. Hier merkt man deutlich, dass die Autorin an die Grenzen ihrer Fähigkeiten im Umgang mit Photoshop® gestoßen ist. Da müsste eigentlich ein weicher, indifferent verlaufender Übergang geschaffen werden — aber so etwas sauber auszuarbeiten, lässt sich eben doch nicht so ganz einfach aus dem Handgelenk schütteln.
Die andere Sache, an welcher ich mich stoße, ist die Anhäufung von merkwürdigen gelblichen Wolken im hinteren Teil des Bodenbereichs. Die wirken irgendwie deplaziert und erscheinen wie farblich überlaufen. Da ist es wohl mit Peggy richtig durchgegangen, da hat sie offenbar den Rausch der lustvollen Manipulation am Bild nicht mehr bändigen können. Ich finde jedenfalls keinen plausiblen Grund, dem Bild diese Farbflecken zu verpassen.

Es stellt sich aber grundsätzlich die Frage, ob ein solches Bild überhaupt etwas in diesem Raum der fotografischen Bildbesprechungen zu suchen hat. Ohne diese Arbeit idealisieren zu wollen, und ohne die Tendenz zur Ausgrenzung neuer oder ungewöhnlicher Bildtechniken meine ich, es handelt sich dabei doch um eine eigene Gattung, im weitläufigsten Sinne einzuordnen in den Bereich „Kunst”. Die Dadaisten der 20er Jahre haben auch Fotografien und Ausrisse von Fotos für die Erstellung ihrer Collagen verwendet — und niemand käme auf den Gedanken, diese in einer Foto-Bildbesprechung zu taxieren. Es wäre schön, wenn zu diesem Thema recht zahlreich Ihre Meinungen im Diskussionsforum eingehen. Ich würde gerne auf eine Tendenz Ihrer Einschätzung für meine zukünftige Auswahl der Bilder eingehen.
 
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