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Trackingnumber: tutor-001234


Author:   Ronald Owings, Belton, Tx USA
Date:   Oct 30, 2002 01:10:32
Size:   640 x 480
Type:   jpg
User's short description:   - - -


Wenn auch mit ganz unterschiedlichem Ansatz entstanden und dadurch jedes durchaus andersartig, haben die beiden Bilder dieser Woche doch über das Motiv des Kindes hinaus einiges miteinander zu tun. Beide Aufnahmen sind nicht perfekt, aber beiden liegt eine reizvolle und ungewöhnliche Idee zu Grunde.
Zu gerne wüsste ich doch, wem hier die Ehre der Idee gebührt: Ronald Owings als Einsender dieses Bildes oder dem abgebildeten Sohn. Ich bin mir nicht so ganz sicher darüber, wem der Schalk hier mehr im Nacken sitzt. Aber es scheint so, dass der Vater als Fotograf und der Sohn als Foto-Objekt sich auf ideale Weise in Sachen Humor ergänzen. Und ganz offensichtlich mögen die beiden sich. Der Sohn bringt seinem Vater wohl einiges Vertrauen bezüglich dessen fotografischer Ambitionen entgegen, schließlich hat er sich ihm hier ganz unvoreingenommen ausgeliefert, ohne Bedenken der Gefahr, eventuell doch als Witzfigur dargestellt zu werden. Nun, der Vater hat dieses Vertrauen gerechtfertigt, er offenbart Sympathie für den Humor seines Sohnes. Das ist nicht so selbstverständlich wie es klingt: es gibt auch Väter, die ihre Söhne ob einer zerstörten Sonnenbrille schelten.
Nun aber zur fotografischen Beurteilung dieses Bildes.
Ronald Owings hat sich eine Lichtsituation gewählt, die in der Regel bezüglich der korrekten Belichtung nicht so ganz einfach zu meistern ist. Ich habe oft genug schon Fotos gesehen, die unter vergleichbaren Lichtbedingungen entstanden sind und bei denen entweder das Objekt des Vordergrundes reichlich unterbelichtet oder der helle Hintergrund schon völlig ausgefressen war. Ronald hat das aber recht ordentlich hinbekommen: das im Schatten der Bäume stehende Kind wird vom Gegenlicht des Hintergrundes weich umflutet, die Modulation der Hauttöne ist trotz des Schattens gut wiedergegeben und der Hintergrund wirkt noch nicht extrem störend überbelichtet. Einen Nachteil allerdings hat er sich mit der Wahl des Standortes doch eingehandelt. Das grüne Blätterdach der Bäume verursacht eine nicht unerhebliche Farbverschiebung besonders in den hellen Bereichen der Hauttöne. Dort finden wir einen massiven grünen Farbstich. Diese partielle Verfälschung ist aber leider im klassischen Laborverfahren nicht zu reparieren. Zum Glück aber gibt es jetzt Photoshop®. Ich habe damit eine solche Farbkorrektur ganz auf die Schnelle durchgeführt und stelle das Bild hier zum Vergleich, dazu kurz eine Beschreibung der von mir vorgenommenen Arbeitsschritte:

Wichtig ist, dass man nicht die Farbigkeit des gesamten Bildes korrigiert, sondern nur wirklich die betroffenen Bereiche der Hauttöne. Dazu habe ich mit dem magnetischen Lasso eine Auswahl gezogen, welche nur die Figur des Kindes umfasst. Selbst der kleine, spitze Lichtblitzer zwischen Arm und Körper bleibt ausgespart. Nun habe ich unter dem Menu „Bild” > „Einstellungen” die Funktion „Farbton/Sättigung” ausgewählt, dann im Arbeitsfenster den Befehl „Bearbeiten: Gelbtöne” aktiviert und den Farbton um 15 Punkte nach Rot verschoben sowie die Sättigung um 10 Punkte verringert. Und das war schon die ganze Kunst. Mit etwas mehr Aufwand erreicht man aber sicher ein noch perfekteres Ergebnis.
Darüber hinaus habe ich nach Umkehrung der Auswahl den Bildhintergrund mittels des Filters „Gauß'scher Weichzeichner” leicht gesoftet, um den Hintergrund etwas diffuser zu halten.
Letzteres hätte Ronald Owing allerdings auch schon während des Fotografierens erreichen können. Die öffnung der Blende um zwei bis drei Stufen, bei entsprechender Korrektur der Belichtungszeit, hätte dazu wahrscheinlich schon ausgereicht.
 

Trackingnumber: tutor-001414


Author:   Amanda Grantham, Enigma, Georgia USA
Date:   Feb 24, 2003 05:02:44
Size:   1764 x 1188
Type:   jpg
User's short description:   This is a picture of my neice and nephew in the woods. I love how this pictures shows their closeness. Let me know what you think.


Auch Amanda Grantham hat sich Kinder zum Thema ihrer Aufnahme gewählt und auch Sie hat dabei eine ungewöhnliche Idee in ein Bild umgesetzt. Diese Idee ist zwar nicht ganz neu, aber in dieser Konstellation doch eigenständig.
Das Sujet erinnert schon ein wenig an die berühmten, 1981 entstandenen Fotos des roten Sofas von Horst Wackerbarth. Allerdings hebt das Sofa von Amanda Grantham in seiner Miniaturisierung sich doch weit genug vom Original ab, um nicht als Versuch eines Plagiats gelten zu müssen.
Ihr Bild hat zwar viele Gemeinsamkeiten mit dem anderen in dieser Woche vorgestellten Foto, auf diese Übereinstimmungen gehe ich gleich noch ein, kommt aber mit einer ganz anderen Stimmung daher. Hier tut sich mir etwas romantisch Kindhaftes auf, ich werde an Märchenerzählungen erinnert, an „Hänsel und Gretel”, und eigentlich erwarte ich in jedem Augenblick, irgendwo auf dem Bild doch noch einen der versteckten sieben Zwerge zu entdecken. Ein Großteil dieser Stimmung wird erreicht durch die Darstellung des lichten Waldes mit dem diffusen Sonnenlichteinfall, er wirkt völlig durchsichtig und ohne Begrenzung. Ein Weiteres tut die farbliche Harmonie des Bildes. Das dunkle und edel wirkende Rot des Sofas steht kontrastreich, aber unaufdringlich, gegen das zarte Grün des Waldes. Die Bildautorin betont in ihrer eigenen Beschreibung die Darstellung der Bekleidung. Sie hat recht daran getan, den Kindern nichts Grünes und erst recht nichts Rotes anzuziehen. So geraten die Farben der Bekleidung nicht mit der umgebenden Farbigkeit in Konflikt und behalten ihre Eigenständigkeit zur Betonung des eigentlichen Hauptmotivs, der Kinder.
Ähnlich wie im Bild der einäugigen Sonnenbrille hat die Fotografin hier Ihre Objekte unter das Blätterdach von Bäumen plaziert, ähnlich wie dort lebt die Stimmung vom leichten Gegenlichteffekt und das durch die Bäume diffus und streifig einfallende Sonnenlicht. Aber leider finden sich in der Aufnahme von Amanda Grantham auch ähnliche Fehler. Zwar ist bei ihrem Bild der Effekt des grünen Farbstichs bei weitem nicht so intensiv, störend und auffallend, die zu scharfe und zu konkrete Darstellung des Hintergrundes gibt es in ihrem Bild jedoch ebenso. Zu allem Unglück aber liegt die Hauptschärfe des Bildes viel zu weit im dadurch ebenfalls konkret abgebildeten Vordergrund. Hier ist einfach nicht sorgfältig genug fokussiert worden: die Schärfe sollte exakt auf den Kindern liegen, statt dessen stimmt der Punkt der größten Schärfe mit dem im Vordergrund liegenden, quer durch das Bild laufenden Baumstamm überein. Dieser wirkt dadurch übermächtig und extrem störend, zumal er auch noch den Bildaufbau mit dessen dominanten Senkrechten bricht und damit der ausgleichenden Wirkung des querformatigen Sofas viel von seiner Wirkung nimmt. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, die Fotografin hätte sich in diesem Wald eine andere Stelle für ihr Foto ausgesucht, vielleicht nur ein paar Meter entfernt, an der ein solcher Baumstamm nicht auf dem Boden herumgelegen hätte. Wenn sie dann mit einer größeren Öffnung der Blende oder sogar einem Objektiv mit längerer Brennweite gearbeitet hätte, wäre sowohl der Vordergrund als auch der Hintergrund nicht so konkret dargestellt worden und sie hätte zusätzlich mit der unscharfen Abbildung der Pflanzen im Vordergrund spielen können.
Darüber hinaus tut es dem Foto sicher gut, wenn der gewählte Ausschnitt ein wenig eingeengt wird. Man sollte sicher das Sofa nicht formatfüllend ins Bild rücken, aber eine Verkleinerung des Bildausschnitts um etwa 25% könnte die Bildwirkung weiter konzentrieren.
Zum Schluss aber möchte ich noch auf einen besonders positiven Aspekt dieser Aufnahme eingehen: des Bildnisses der Kinder. Das typisch Kindhafte ist gut getroffen und die geschwisterliche Vertrautheit kommt in der Anlehnung des Mädchens an die Schulter des Bruders hervorragend zum Ausdruck.
Amanda Grantham sollte sich weiter mit diesem Metier beschäftigen. Ich bin sicher, wir werden noch einige gute Bilder von ihr zu sehen bekommen.
 
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