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Trackingnumber: tutor-001497


Author:   Erik Sweers, Grandville, MI USA
Date:   Dec 26, 2002 00:12:38
Size:   640 x 432
Type:   jpg
User's short description:   My roomates cat Cali.


Manchmal bin ich mir selbst nicht so ganz sicher, ob ich ein Hundeliebhaber oder ein Katzenfan bin. Zu beiden Sorten Haustiere habe ich eine gewisse Affinität.
Aber wenn ich dieses Bild hier sehe, möchte ich doch am liebsten gleich wieder solch einen kleinen schnurrenden Tiger im Hause haben.
Wie man sieht, hat mich Erik Sweers' Katzenportrait so richtig angemacht. Es hat mich tatsächlich in der Tiefe meines Bewusstseins emotional berührt. Damit ist der Sinn dieser Aufnahme eigentlich schon voll erfüllt. Der Autor hat seine Intentionen und Gefühle, die er im Augenblick des Fotografierens empfunden hat, in sein Bild einbinden und mir, als mehr oder weniger neutralem Betrachter, erfolgreich vermitteln können.

Erinnern Sie sich? Vor nicht allzu langer Zeit hatten wir bereits schon einmal ein Foto von Erik Sweers hier vorgestellt.

Das allerdings unterschied sich von dem heute hier präsentierten Bild sowohl bezüglich des Motivs als auch hinsichtlich der Methodik deutlich. Es zeigte in seiner harten, rein schwarz-weißen Konzeption einen völlig anderen Charakter, war mir viel schwieriger zugänglich und hatte mit dem aktuellen Katzenbild eigentlich nur eines gemeinsam: das Fotografieren unter Verwendung von extremen Lichtverhältnissen.
Während der Autor damals mit totalem Gegenlicht gespielt hat, nutzt er hier die warme, tiefstehende Sonne als hart einfallendes Streiflicht. Durch den Verzicht auf irgendwelche Hilfsmittel oder zusätzliche Beleuchtungsquellen zur Aufhellung der Schatten konzentriert sich das Licht auf das Gesicht der Katze und arbeitet wunderbar die haarige Struktur des Fells heraus.
Besonders deutlich erkennbar ist die Wirkung dieser kontrastreichen Beleuchtung in der schönen und perfekten Darstellung der einzeln stehenden Schnurrhaare. Und ganz erheblich mitverantwortlich für diese Perfektion ist die Tatsache, dass der Fotograf die Schärfeebene seiner Aufnahme exakt auf diese Schnurrhaare gelegt hat und ansonsten die Schärfe nach vorne und vor allem nach hinten schnell und deutlich abnimmt. Es wurde also mit einer relativ offenen Blende gearbeitet. Zum Glück liegt das Auge der Katze in gleicher Ebene mit den Schnurrhaaren, so dass es sich ebenfalls im größten Schärfebereich befindet.
Auf diese Weise manifestiert sich quasi ein aus dem Schärfebereich gebildetes Dreieck, gebildet aus Schnurrhaaren, Auge und den Haaren der rechten Augenbraue, welches die bildwichtige Information umschließt und gleichzeitig dem Bild eine Form gibt. Als Kontrapunkt dazu dient dann das bereits in leichter Unschärfe liegende weiche Näschen.

Von ausschlaggebender Bedeutung für die intensive Wirkung der Aufnahme ist die Entscheidung des Fotografen, mit seiner Kamera nun wirklich einmal ganz nah an das Gesicht der Katze heranzugehen. So ist es eben nicht das „Katzenbild mit Umfeld” geworden, oder gar das „Bild mit irgendwo Katze”, sondern es entstand ein ganz nahes und kraftvolles Portrait.
Und irgendwie scheint sich die Katze dessen bewusst zu sein, schaut sie uns doch ganz direkt und offen durch die Kamera an.

Ich beurteile diese Foto als richtig gut gelungen.
Sicher — es mag wohl andere schöne und vielleicht bessere „Katzenbilder” geben, aber als „Portrait” ist das Bild überzeugend.
 

Trackingnumber: tutor-001528


Author:   Philipp Günther, Köln, Deutschland
Date:   Apr 21, 2003 22:54
Size:   600 x 410
Type:   jpg
User's short description:   Diese Aufnahme entstand in Brasilien in der Nähe Brasilias im Dorf Cristalina. Ein großer Teil der Menschen dort, wie auch diese Familie, lebt vom Kristallbergbau. Der Großvater des Jungen (links)berichtete mir von seiner Tätigkeit in den bis zu 30m tiefen, mannsbreiten, brunnenartigen Schächten in denen er nach Kristallen suche. Vor einigen Jahren, so berichtete er mir, habe er einen derartig großen Kristall gefunden das ihm ein Händler dafür 4 Euro gegeben habe. Ich war beeindruckt von seinem Stolz mit dem er mir von diesem, uns lapidar erscheinenden, Moment in seinem Leben berichtete.


Ein ganz normales Familienportrait ?

Auf den ersten Blick mag das so scheinen, aber bei genauem Hinsehen steckt doch einiges mehr in dieser Aufnahme. Es ist in Wirklichkeit das Portrait einer ganzen, eigenen kleinen Welt.
Philipp Günther hat ziemlich genau beoabachtet und er hat sich mit seinen Beobachtungen auch auseinander gesetzt. Er erzählt uns in seiner Beschreibung zu diesem Bild fast eine ganze Lebensgeschichte.

Nun, auch sein Foto selbst vermag uns eine komplexe Geschichte zu vermitteln. Jedenfalls werden uns die Umstände und Bedingungen des Lebens dieser Familie ziemlich deutlich.
Dazu verhilft uns vor allem der Einblick in den vom Fotografen für sein Bild gewählten Hintergrund. Der zeugt von den Lebensumständen der abgebildeten Personen, von deren Bindungen und Leidenschaften, von der Kargheit und den Härten des Alltags, aber auch von der Hoffnung und dem Lebenswillen. Mag die bauliche Struktur des Gebäudes auch noch so marode sein, es findet sich offensichtlich immer ein Weg, das Zuhause in persönlichem Ausdruck zu gestalten — eigentlich eine optimistisch stimmende Erkenntnis.
In allem Chaos des Seins bleibt das Bemühen, seine eigene Welt in eigenem Stil zu ordnen. Das findet auch seinen Ausdruck in der beinahe sonntäglich anmutenden, adretten Bekleidung der Personen. Diese stellen sich der Kamera ohne Vorbehalt, sie wirken offen und zugänglich. Es ist spürbar, dass der Fotograf vor seiner Aufnahme das Vertrauen dieser Menschen durch persönliches Engagement erworben hat.
Eigentlich wäre das der Ansatz gewesen für eine große und umfassende fotografische Auseinandersetzung mit dem Leben dieser Familie. Ich weiß natürlich nicht, ob es sich bei diesem Foto nicht doch um nur ein Bild aus einer ganzen Reportage handelt. So gute Gelegenheiten für ein fotografisch interessantes Thema muss man doch eigentlich beim Schopfe packen. Der Fotograf erwähnt in seiner Beschreibung das Gespräch mit dem Großvater über dessen berufliche Tätigkeit: ein fotografischer Bericht darüber wäre doch eine gute Ergänzung gewesen.
Der unaufdringliche und dezente Auftritt des Bildes tut seiner Wirkung sichtlich gut, er schafft Einblicke ohne dem Voyeurismus zu verfallen. Dazu verhilft der ganz unspektakuläre, frontale Bildaufbau und die Beschränkung auf das vorhandene Umgebungslicht. Dieses diffuse, aber einseitig einfallende Licht moduliert die Gesichter sehr schön, weil der Fotograf seine Modelle auch richtig zu diesem Licht gestellt hat. Es dringt tief genug in den Hintergrund, um dort die wichtigen Details zu zeigen, gibt aber dennoch genug Tiefe und räumliche Wirkung. Alles wirkt völlig natürlich und neutral.

Lediglich an dem gewählten Bildausschnitt habe ich etwas zu bemängeln:
Warum nur ist die Hand des Kindes und der Arm des Großvaters so unglücklich angeschnitten?
Dem Foto fehlt es am unteren Bildrand einfach etwas an Platz, dafür hat es am oberen davon deutlich zu viel. Ich hätte mir gewünscht, der Fotograf hätte die Kamera bei seiner Aufnahme einfach ein klein wenig nach unten gekippt. Dann könnte das Bild unten etwa in Höhe des Ellbogens des Großvaters und oben am Nagel des an der Wand hängenden Männer-Bildnisses enden, die Proportionen wären deutlich ausgeglichener und das Bild geradezu vollkommen.
 
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