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Author:   Tammy Winn, Brownstown, USA
Date:   Jun 15, 2003 05:40
Size:   2559 x 1812
Type:   jpg
User's short description:   This picture was taken immediately after a storm. We saw the color changed of the lake and tried to capture the view. Unfortunately there was not a scenic-view stop, so we took the picture while moving in a car going 50 mph. The picture didn't turn out quite as well, so I fix it with Photoshop 7.0 by adding brush stroke.


Es ist immer wieder erstaunlich, welche Möglichkeiten sich mit Verwendung eines guten Bildbearbeitungs-Programms in der digitalen Nachbearbeitung am Computer ergeben. Die Einsendung von Tammy Winn ist dafür ein hervorstechendes Beispiel.
Es ist insbesondere ein Beispiel dafür, wie man ein eigentlich eher belangloses und ursprünglich nicht so gut geratenes Foto jetzt mittels dieser modernen Hilfsmittel doch noch retten und sogar zu einem richtig guten Ergebnis bringen kann. Tammy Winn beschreibt, dass diese Aufnahme wohl aus einer Verlegenheit so entstanden ist, wie sie sich uns jetzt präsentiert. Im Grunde hatte er mit diesem Foto eine ganz andere Intention, nämlich die interessante Farbstimmung der Landschaft und des Sees nach einem Sturm einzufangen. Seine Argumentation für das Misslingen dieses Vorhabens kann ich aber nicht vorbehaltlos gelten lassen: auch wenn es ausgerechnet an dieser Stelle keine Möglichkeit zum Anhalten gab, lohnt es sich immer, für ein gutes Bild nötigenfalls einen Fußmarsch auf sich zu nehmen, selbst wenn man dann ein paar Kilometer im Laufschritt zurücklegen müsste. Andererseits bin ich diesem „Misslingen” aber auch dankbar, weil sonst dieses schöne Motiv nicht in dieser Weise entstanden wäre.
So hat der Fotograf hier aus der Not eine Tugend gemacht. Mit großem Empfinden für die Qualität eines Bildes und feinfühligem Umgang mit den Werkzeugen der digitalen Bildbearbeitung hat er aus seinem Verlegenheits-Foto eine ganz neue, von der Motivation seiner Aufnahme ganz unabhängige Arbeit geschaffen. Mit der Anwendung der Pinsel-Struktur erhält diese einen eigenständigen malerischen Akzent und emanzipiert sich in Dominanz der Impression weg von der alltäglichen Seh-Erfahrung hin zu einer ausdrucksvollen Darstellung von Natur und Landschaft. Besonders angetan haben es mir dabei die weißen Bäume in ihrer wundervollen Verselbstständlichung und Klarheit. Sie stehen im Bild als Herrscher der Szenerie, Stärke und Widerstandskraft symbolisierend. Die zarte Farbigkeit der grünen Wiesen im Vordergrund, der an eisiges Blau erinnernden Wasseroberfläche und der glatten Fläche des Himmels stellen einen angenehmen und ergänzenden Kontrast zum strengen Weiß dieser Bäume dar. So ist es für mich auch kein Manko, dass der Horizont im Format des Bildes geneigt verläuft. Im Gegenteil: das empfinde ich, genauso wie die noch deutlich spürbare Bewegung, als zusätzlichen Ausdruck des Zufalls, dem der Entstehungsprozess dieses Bildes unterlag.

Wir können aus der Einsendung von Tammy Winn ganz obenan die Erkenntnis gewinnen, dass es sich immer lohnt, über die weitere Verwendung fotografischer Aufnahmen nachzudenken, auch wenn diese dem ersten Anschein nach gar nicht so gut gelungen sind. So können Sie mehr aus Ihren Bildern machen, neue Dimensionen erleben und zusätzliche Erfahrungen gewinnen. Aus einer auf den ersten Blick misslungenen Aufnahme kann durchaus ein Bild entstehen, das sich lohnt auf Fotopapier auszubelichtet zu werden. Mit den Funktionen der digitalen Bearbeitung eröffnet sich uns dazu ein großes neues Feld:
Es darf gespielt und es darf experimentiert werden !
 

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Author:   Ryan Dudley, Alberta, Canada
Date:   Jul 06, 2003 04:35
Size:   800 x 598
Type:   jpg
User's short description:   I am atempting to experss freedom in this photo. My intention is to balance the subject (a common man) with the background (springtime / new life). I had framed the subject several other ways, and experimented with depth of field, but this seemed to be the most powerful.


Freiheit, die ich meine !

Freiheit ? Frühling ? Neues Leben ? Sind das die Associationen, die wir beim Betrachten der Aufnahme von von Ryan Dudley mit dem Gesehenen verbinden?

Ich habe damit so meine Probleme. Dieser Vergleich will sich mir nicht so unbedingt einstellen. Meine Empfindungen dabei entsprechen eher solchen Schlagworten wie „Seid umschlungen, Millionen!” , „Ich bin der König der Welt” oder „Ich liebe Euch alle”.
Wie auch immer man es aber deuten mag, eines ist sicher: diese provokante und selbstbewusste Geste erweckt trotz ihrer vordergründigen Aufdringlichkeit uneingeschränkte Sympathie. Man ist sich ganz sicher, diese Gefühle zu kennen, die hier zum Ausdruck kommen. Das erinnert mich doch sehr exakt an den Rausch, der mich am Meeresufer überkommt, wenn dort richtig starke Brandung anrennt. Dermaßen euphorisiert kann ich mich nicht zurückhalten, mich augenblicklich in die Fluten zu werfen - völlig unabhängig vom Wetter, der Tages- oder Nachtstunde und der jahreszeitlich bedingten Temperatur von Luft und Wasser. Wenn es sich so ergibt, habe ich dann unter Umständen noch die volle Bekleidung am Körper, Pullover und Mantel eingeschlossen.
Wahrscheinlich aber verhält es sich so, dass jeder einzelne Betrachter seine eigenen persönlichen Glücksgefühle in diesem Bild wiederfinden kann, die nicht unbedingt mit denen des Fotografen in übereinstimmung stehen müssen. Das zeugt jedoch von der überzeugungskraft und der Allgemeingültigkeit seiner Darstellung.

Ist das Bild aber alleine deswegen schon ein gutes Foto?
Ich werde das Gefühl nicht los, dass der Fotograf bei Gestaltung seiner Aufnahme irgendwie auf halbem Wege stehengeblieben ist. Es scheint, da fehlt es letztendlich an Konsequenz in der Raumaufteilung. Wenn Ryan Dudley den Schwerpunkt seines Fotos in der reinen Darstellung der Person sah, dann hätte er den Ausschnitt doch lieber etwas enger nehmen sollen, um den Mann noch dominanter in den Mittelpunkt des Geschehens zu stellen. Falls es ihm aber darum ging, die Position dieses Menschen im freien Raum seiner Welt zum Thema zu machen (eigentlich ließe sein Thema „Freiheit” darauf schließen), dann wird diesem freien Raum eindeutig zu wenig Platz gelassen.
Ich habe beide Varianten durchgespielt und stelle sie hier zur Diskussion. Dabei emfinde ich vor allem die Version mit dem weiteren und offeneren Umfeld als besonders interessant. Es ist doch sehr bemerkenswert, dass die Konzentration auf die Person dort noch deutlich intensiver auftritt, obwohl diese kleiner abgebildet ist. Genau darin liegt das Geheimnis. Das Auge des Betrachters muss auf der Fläche des Bildes nicht suchend herumtasten, um die Form der Person zu identifizieren, sondern wird in der weiten Leere des Motivs von ihr als einzigem Störpunkt ganz unwillkürlich angezogen.

Das wäre doch eine nette Übung, um sich etwas Erfahrung zu beschaffen im Umgang mit Bildformaten und -ausschnitten:
Beschäftigen Sie sich doch intensiv mit einem einzigen Objekt und fotografieren Sie dieses aus immer gleicher Richtung, aber abweichender Entfernung. So erhalten Sie eine Serie von Aufnahmen, bei denen das Objekt in immer unterschiedlicher Größe abgebildet ist. Aber versuchen Sie ganz eindrücklich bei jeder Aufnahme, ihr Objekt so bewusst in ihrer Gestaltung zu plazieren, dass sich der jeweils beste Bildeindruck ergibt.
 
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