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Author:   Erik Sweers, Grandville, MI USA
Date:   Dec 26, 2002 00:12:38
Size:   640 x 432
Type:   jpg
User's short description:   Chicago on St. Patrick's Day, 2000


Knallhartes Gegenlicht

dominiert das Foto von Erik Sweers, das — wie er betont — am St. Patrick's Day in Chicago aufgenommen wurde. Nun, weder erkenne ich Chicago, noch kann ich die Bedeutung des Feiertags für dieses Bild nachempfinden. Vielleicht ist dieser Hinweis nur für kundige Insider bestimmt.

Es fällt mir nicht leicht, dieser Aufnahme nahe zu kommen.
Mein Eindruck wird in erster Linie bestimmt vom intensiven und den überwiegenden Teil der Bildfläche dominierenden Schwarz. Im Gegensatz zu dem anderen heute besprochenen Foto, welches mir zu wenig konstraktreich erschien, verhält es sich mit diesem Foto genau umgekehrt. Hier ist der Kontrast eindeutig zu hoch. Neben Schwarz und Weiß kann man nur noch ganz wenige spärliche Zwischentöne finden. Solch eine Darstellung mag für bestimmte Bilder durchaus seine Berechtigung haben, in vorliegendem Fall geht aber ein großer Teil der Bildinformation dadurch leider verloren.
Ich weiß natürlich nicht, wie das ursprüngliche Negativ des Bildes in Wahrheit aussieht. Es könnte ja sein, dass es deutlich mehr an Grauabstufungen enthält als hier sichtbar ist und der Fotograf einfach nur eine in der Gradation viel zu harte Vergrößerung angefertigt hat. Sonst müsste man die Aufnahme allerdings unter den Begriff Fehlbelichtung einstufen.
Mit einer etwas helleren Belichtung hätte sich der Grauwertumfang deutlich steigern lassen. Wenn eine solche Maßnahme nicht übertrieben wird, bleiben die ganz tiefen Schatten auch als tiefes Schwarz erhalten und die gegenlichtige Stimmung des Bildes wird nicht verwässert. Dieses Erhalten der Stimmung ist natürlich ganz besonders wichtig, denn von ihr lebt dieses Motiv. Der Höhepunkt in der Betonung des Gegenlichtcharakters findet sich in der zwischen Person — oder ist das ein Standbild? — und Häuserblock durchblitzenden Sonne, die einen deutlichen Überstrahlungsstern bildet. Das wirkt sehr gut und ist wohl auch bewusst so eingefangen. Aber wir könnten das Bild wirklich viel besser verstehen, wenn darauf auch mehr zu erkennen wäre.

Dass der Fotograf sein Motiv mit Sicherheit ganz gezielt und voller Überlegung aufgebaut hat, wird besonders deutlich in der Darstellung der Häuserblöcke. Da gibt es keine stürzenden Linien, die stehen tatsächlich völlig gerade im Bild. Der Bildaufbau aus diesen senkrechten, parallelen Linien und der betonten Zentralperspektive mit den sich daraus ergebenden Fluchtlinien hat etwas in sich total Geschlossenes.
Diese Geschlossenheit wirkt aber durchaus nicht langweilig. Die Starre dieser Linienführung wird gebrochen von den diversen wehenden Fahnen und der Figur, oder der Person. Fluchtpunkt der Perspektive ist das bildbestimmende Element, die alles überstrahlende Sonne.
Dort hinten, wo die Sonne blinzelt, scheint es ja fast unendlich weiterzugehen. Man ist beinahe neugierig, wohin diese Straße wohl führen mag. Allein, darüber lässt uns der Fotograf im wörtlich gemeinten Dunkeln tappen. Wir können einfach nicht genug erkennen und somit nicht realisieren, was auf diesem Bild eigentlich vor sich geht.
Das ist sehr schade, denn es stecken doch einige interessante und gute Ansätze in diesem Foto, die eine bessere Ausarbeitung verdient hätten.
 

Trackingnumber: tutor-001473


Author:   Tawfik El-Gazzar, Ashfield, NSW Australia
Date:   Mar 27, 2003 23:03:44
Size:   1044 x 696
Type:   jpg
User's short description:   Experimenting with light. Picture was taken in colour, and then edited on the computer to grayscale, and more contrast.


Man sieht, auch banale Dinge können fotografisch reizvoll und ergiebig sein.

Diese Aufnahme von Tawfik El-Gazzar aus dem australischen Ashfield ist ein gutes Beispiel dafür.

Ich nehme an, der Fotograf hat hier seine eigene und persönliche Umgebung dokumentiert. Dabei handelt es sich um die Abbildung von Gegenständen, über welche man in der Regel achtlos hinwegsieht, weil sie Bestandteil des normalen und vertrauten Alltagslebens sind und man sich so schrecklich an ihre Anwesenheit gewöhnt hat. Es verhält sich dabei so wie in einer normalen ehelichen Beziehung. Manchmal lohnt es sich wirklich, diesen Dingen (und Personen) wieder mehr Aufmerksamkeit zu widmen, auch wenn man glaubt, dass man alles über deren Eigenheiten weiß. Man wird sich wundern, was es noch alles zu entdecken gibt.
Der Autor jedenfalls hat etwas entdeckt - und daraus ein schönes Stilleben komponiert. Sein eigentliches Bestreben mit der Aufnahme dieses Bildes war nach den Worten seiner Beschreibung aber das Experimentieren mit Licht. Hier hat er sich an der Beleuchtung mittels einer einzigen Glühlampe versucht und diese Lichtquelle mit ins Motiv integriert. Dabei entsteht ein sehr schöner Effekt mit starker Konzentration des Lichts im Bildschwerpunkt, klar definierten Schatten und einem Auslaufen des beleuchteten Bereichs ohne irgendwelche Aufhellungen.
Mit dem Hauptproblem des hohen Beleuchtungskonstrastes bei im Foto abgebildeten Lichtquellen, dem Überstrahlen dieser Leuchtkörper, ist er gut fertig geworden. Da hat offensichtlich die Verwendung von Farbfilm und die Umwandlung der Bilddaten vom RGB-Modus in den Graustufen-Modus geholfen. Allerdings geht mir die Reduzierung des Kontrastes doch zu weit. Obwohl er nach seiner Beschreibung diesen in der Bildbearbeitung noch angehoben hat, wirkt das Bild auf mich noch immer zu weich und kraftlos, es gibt im ganzen Motiv kein echtes, tiefes Schwarz.
Es wäre doch sehr interessant, wenn Herr El-Gazzar diese Aufnahme noch einmal machen könnte, unter exakt den gleichen Lichtbedingungen, die sind ja nicht so schwierig wieder herzustellen, aber mit Verwendung eines guten Schwarz-Weiß-Filmes. Dieser Film sollte eine mittlere Empfindlichkeit haben, damit er für dieses Motiv einerseits nicht zu kontrastreich in seiner Gradationscharakteristik ist, andererseits aber keine zu grobe Körnigkeit aufweist.
Der Bildaufbau dieses Stillebens gefällt mir bis auf wenige Dinge eigentlich gut. Die Mischung aus geraden und geschwungenen Linien bringt trotz der Banalität der Objekte eine deutliche Spannung ins Bild. Die Anordnung der Dinge und hier besonders der Kissen wirkt natürlich und ungekünstelt. Sehr schön ist der halbkreisförmige Bogen, welcher von der Stehlampe auf die Wand gezeichnet wird. Noch glücklicher wäre ich allerdings, hätte der Fotograf am rechten Bildrand ein wenig mehr Platz gelassen, damit diese Lampe nicht so knapp an der Bildkante klemmt. Und auch oben könnte das Bild durchaus etwas mehr Luft gebrauchen um die konische Form der Leuchte als zusätzliches formales Element zu betonen.
Vielleicht kann das ausprobiert werden, wenn der Fotograf die Aufnahme nochmals mit Schwarz-Weiß-Film wiederholt.
 
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