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Trackingnumber: tutor-001364


Author:   Alain Gaymard, Cuffy, France
Date:   Jan 13, 2003 22:01:37
Size:   841 x 632
Type:   jpg
User's short description:   Un château sur les bords de la Loue


Eine wirklich schöne Idylle wird uns hier präsentiert.

Solch ein Anblick könnte mich ganz schnell dazu verführen, mal wieder durchs Land zu streifen und auf fotografische Entdeckungsreisen zu gehen.

Obwohl das von Alain Gaymard aus Frankreich eingesandte Foto vordergründig eigentlich keine auffälligen und hervorstechenden Besonderheiten aufweist, übt es auf mich doch einen starken, aber schwer zu definierenden Reiz aus. Ich will versuchen, den Grund dieser Wirkung des Bildes zu analysieren.
Zunächst einmal handelt es sich lediglich um ein durchaus nicht ungewöhnliches Landschaftsfoto, eine klassische Flusslandschaft mit alten Steinbrücken und einem auf den Fluss blickenden Schloss. Das Bild ist klassisch komponiert:
im Vordergrund die Büsche am Ufer und die Baumzweige, die dem Motiv eine Art Rahmen geben —
im Bildmittelgrund das Schloss, die Flussufer und der Fluss, welcher den Vordergrund mit dem Bildmittelgrund verbindet, und nach hinten abschließend die Brücken, die ihrerseits Kontakt mit dem Hintergrund herstellen —
im Hintergrund die leicht bewaldete Hügellandschaft und ein Himmel, der wegen seines Reichtums an Struktur fast schon wieder eine eigene Landschaft darstellt.
Es fällt mir auf, dass die Baumgruppen beiderseits der Brücken eine eigene, wichtige Bedeutung für die Bildwirkung haben. Sie setzen einen weiteren Rahmen, innerhalb des Bildes. Ich habe mir vorgestellt, wie das Motiv ohne diese Bäume aussehen würde, und sofort empfunden, dass sie für die harmonische Wirkung des Bildes unbedingt notwendig sind. Es ist genau diese Harmonie, die Geschlossenheit der Bildelemente, die in mir den Eindruck der „Idylle” hervorrufen. Anfänglich habe ich mich etwas geärgert über die in der linken oberen Ecke scheinbar unmotiviert in den Himmel ragenden Zweige und den in den Fluss ragenden Busch am unteren Bildrand. Per Bildbearbeitung habe ich diese entfernt. Vergleichen Sie bitte das Ergebnis mit dem Ursprung: meiner Meinung nach sind diese von mir retuschierten Elemente für die Wirkung des Bildes doch unerlässlich. Das bearbeitete Foto wirkt sonst doch merkwürdig unterkühlt und überperfektioniert; dann könnte man doch gleich eine Postkarte kaufen.
Darüberhinaus wird der in sich geschlossene Auftritt des Motivs unterstützt vom ausgeglichenen Charakter der Lichtstimmung. Das diffuse Gegenlicht der die Schleierwolken gerade eben durchdringenden Sonne erzeugt eine wunderbar weiche Modulation. Es erzeugt eine winterliche Atmosphäre, ohne sich in Tristesse zu verlieren. Mit seiner wunderbaren Detailwiedergabe ist das Foto ein gutes Beispiel dafür, dass sich auch ohne harte Spitzlichter und tiefe Schatten ein brillantes und kontrastreiches Ergebnis erzielen lässt.

Mein Fazit:
Obwohl dieses Foto ohne dramatische Effekte und aufregende Stilmittel auskommen muss, verfügt es über durchaus beachtenswerte gestalterische Qualität und vermag wegen seiner ruhigen und in sich geschlossenen Ausstrahlung auch emotionale Wirkung hervorzurufen. Gut so.
 

Trackingnumber: tutor-001375


Author:   Lars Kauffmann, Frankfurt, Deutschland
Date:   Jan 13, 2003 22:01:37
Size:   841 x 632
Type:   jpg
User's short description:   Eine Taxifahrt auf Indiens Landstraßen ist oft sehr aufregend... und man freut sich des Lebens wenn man wieder ausgestiegen ist.


Soll ich nun lachen, oder soll ich weinen?

Diese Frage stelle ich mir ganz im Ernst. Einerseits wirkt dieses Bild auf mich schon etwas belustigend, andererseits aber stelle ich mir die Situation vor Augen, in welcher das Foto entstanden ist. Oh je ...

Lars Kauffmann aus Deutschland hat uns diese während seines Aufenthalts in Indien entstandene Aufnahme eingeschickt.
Natürlich hat er auf dieser Reise auch noch ganz andere Bilder fotografiert. Ich konnte mich davon auf seiner Website überzeugen: es sind die üblichen Indien-Fotos, die man dort ganz automatisch macht. Zwar gibt es noch ein anderes recht interessantes Bild, das Portrait eines Kamels, ansonsten aber handelt es sich um Fotografien, die uns im Grunde genommen lediglich wegen der Exotik ihrer Motive berühren.
Aber Lars Kauffmann hat uns ausgerechnet dieses merkwürdige Bild angeboten. Kann es sein, dass es ihm mit diesem Bild genauso geht wir mir, dass seine Empfindungen dazu genauso schwanken wie meine, zwischen Schmunzeln und Entsetzen? Immerhin hat er diese Situation am eigenen Leibe erlebt. So gering war die Wahrscheinlichkeit nicht — es hätte auch das letzte Foto seines Lebens sein können.
Zur Verdeutlichung für Alle, die nicht so sehr viel über Indien wissen: der Verkehr läuft dort wie in Groß-Britannien auf der linken Straßenseite. Der Lastwagen kommt also dem auf den unbefestigten Randstreifen ausweichenden Taxi auf der falschen Spur entgegen. Allen Berichten nach, die mir passionierte Indien-Besucher liefern, ist diese Situation dort nicht allzu selten. Solches oder ähnliches kann man schon immer wieder mal erleben und — mit etwas Glück — überleben. Bemerkenswert ist hier allerdings, dass der Fotograf die Kaltblütigkeit behalten hat, in diesem die Nerven strapazierenden Augenblick den Auslöser seiner Kamera zu betätigen und solch ein Horrorerlebnis trotz des hohen Adrenalin-Austosses noch fotografisch zu dokumentieren.
Dabei ist ein Bild entstanden, das hinsichtlich der fotografischen Technik nach landläufiger Beurteilung eigentlich als völlig missraten gelten müsste: es gibt im ganzen Bild keinen einzigen scharfen Punkt.
Aber das ist auch nur die halbe Wahrheit. In Wirklichkeit tut die fehlende Schärfe der Bildwirkung keinen Abbruch, seine essentielle Aussage ist völlig klar und eindeutig. Zusätzlich intensiviert wird das Motiv durch die schwarze Maskierung, die wegen der Unterbelichtung des Innenraums entsteht. Es bleibt eigentlich nur ein kleines Blickfeld nach außen offen. Das suggeriert zusätzlich das Gefühl von Hilflosigkeit der Situation gegenüber, vermittelt die Unmöglichkeit, selbst ins Geschehen eingreifen zu können. Als kleiner Nebeneffekt erzählt uns der fehlende Scheibenwischer etwas über den technischen Zustand von indischen Taxis.
Die Frage nach dem Stellenwert dieser fotografischen Aufnahme kann aber eigentlich nur der Autor selbst beantworten. Für ihn ist sie sicherlich ganz hoch angesiedelt, weil das Foto prägnanter Teil seiner Erlebnisse ist. Insofern ist es auch wichtig, dass er dieses Bild überhaupt gemacht hat. Für mich aber, obwohl ich es als durchaus reizvoll enpfinde, bleibt letztendlich doch nur ein Schmunzeln, ein Kopfschütteln und ...

... oh Kalkutta !
 
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