
Die Fotografin hat ihr Motiv mit sparsamsten Mitteln angelegt. Eigentlich besteht es aus lediglich zwei Elementen, den Tulpen mit den paar Blattspitzen und dem im extremen Unschärfebereich gelegenen Hintergrund. Dieser Hintergrund ist wegen der Unschärfe so gering detailliert, dass seine Wesensart nicht mehr erkennbar und zu identifizieren ist. Er könnte also sowohl zufällig dort vorhanden sein, als auch ganz gezielt für diese Aufnahme gestaltet. Im Prinzip ist diese Frage aber eigentlich gar nicht relevant. Entscheidend ist vor Allem, dass die überaus große räumliche Tiefe des Hintergrunds dazu verhilft, die Tulpen als Hauptelemente des Motivs ganz klar und solitär darzustellen. Darüber hinaus unterstützen die im Hintergrund diagonal angeordneten Teile, welche schon beinahe wie von Bewegungsunschärfe verrissen erscheinen, die Form und die Anordnung der grünen Tulpenblätter.
Für die erste Version habe ich am oberen Bildrand etwas angesetzt und das Bild mit dem Photoshop-Kopierstempel entsprechend ergänzt. Beim zweiten Versuch habe ich das ursprüngliche Foto einfach oben und auch an der rechten Seite weiter beschnitten, so dass die rechte Blüte nicht mehr so bildwichtig im Raum steht. Welche Version man als die günstigste empfindet, das mag jeder bitte für sich selbst entscheiden. Ich meinerseits tendiere zur letzten der Alternativen.