
Adriano Yamazawa aus Sao Paulo hat sich auf ein interessantes und reizvolles gestalterisches Experiment eingelassen. Er hat versucht, in einem Stilleben das Genre des klassischen Schachspiels in Verbindung zu bringen mit dessen virtueller Entsprechung in Form einer Schach-Software. Damit hat er sich eine schwierige Aufgabe gestellt, die er vordergründig betrachtet zwar zu lösen verstanden hat, deren Ergebnis mich allerdings nicht in vollem Umfang zu befriedigen vermag. Für mein Empfinden ist seine Darstellung, vereinfacht ausgedrückt, nun doch zu oberflächig und zu sehr auf die Wirkung von Effekten aufgebaut. Allein mit der Platzierung des Bildschirms im Hintergrund kann eine sinnvolle Wechselwirkung der beiden inhaltlichen Ebenen nicht manifestiert werden, die — obwohl Bindung suchend — doch gegensätzlich bleiben. Das ist mir einfach zu sehr gestrickt nach der Methode „Holzhammer”, da wünschte ich mir etwas mehr Tiefe und Subtilität.