
Wir betrachten zunächst die positiven Aspekte und stellen fest, dass die Fotografin ihre Aufnahme im Bildaufbau nicht ungeschickt gestaltet hat. Sie zeigt den Kopf in vollem Profil und hat ihn sehr harmonisch im Motiv platziert. Zwar befindet er sich nahezu exakt im Zentrum des Formats, trotzdem aber wirkt die Raumaufteilung nicht spannungslos. Vor allem der oben angeschnittene Hut mit der sanft geschwungenen Linie seiner Krempe und der Verlauf des wallenden Falls der Haare führen zu einer angenehmen Asymmetrie im Bild. Der Hintergrund ist gerade ausreichend unscharf gehalten und erreicht so, dass die Silhouette des Kopfes genügend von ihm getrennt wird. Vielleicht aber wäre ein klein wenig mehr Unschärfe noch besser gewesen, was die Fotografin leicht durch Anwendung einer größeren Blendenöffnung hätte erzielen können.
Dann aber sind der Fotografin wohl die Pferde durchgegangen.