
Es gibt an der Bildeinsendung von Andrew Hazewinkel aus Australien ein paar sehr bemerkenswerte Aspekte. Besonders auffällig erscheint mir dabei die interessante Farbigkeit der Aufnahme. Das Grün der Blätter, quasi als Hintergrundfarbe wirkend, steht in kraftvollem Kontrast zum Gelb und Rot der Blüte des Vordergrundmotivs. Das dezente Purpur der weiteren einzelnen Blüte weiter hinten im Bild etabliert sich als Verunsicherung unserer farbig-optischen Wahrnehmung. Zwar empfinde ich diese Farbzusammenstellung in ihrem hartem und kompromisslosen Auftritt zunächst als vordergründig banal und hart an der Grenze des Kitsches, aber irgendwie übt sie in ihrer unverhüllten Ehrlichkeit eine starke Faszination aus, die ihre Wirkung auch bei mir nicht verfehlt. Dieser Effekt ist ein ganz wichtiges und eigenständiges Feature der Farbfotografie. Wenn auch ein perfektes Schwarz-Weiß-Foto oft über hervorragende Möglichkeiten der darstellenden Qualität verfügt, so versagt sich letztendlich doch manches Motiv diesem Verfahren, es kann nicht mit vergleichbarer Kraft abgebildet werden.
Eins von diesen guten Bildern ist die Aufnahme der winterlichen Landschaft in Kanada, welches uns Lawrence Spencer eingeschickt hat. Bei der stimmt nun wirklich alles. Das Foto wurde trotz der schwierig zu beherrschenden Lichtverhältnisse exakt richtig belichtet, der Fotograf hat sein Motiv durchdacht und gekonnt gestalterisch aufgebaut und die winterliche Stimmung wird perfekt vermittelt.