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Author:   Andrea Harder, Holzwickede, Deutschland
Date:   Mar 31, 2002 20:03:48
Size:   2337 x 1466
Type:   jpg
User's short description:  Ich fotografiere erst seit 1,5 Jahren und mit dem Scannen oder eventueller nachträglicher Bildbearbeitung habe ich erst vor wenigen Wochen angefangen. Mein Foto ist demzufolge (noch) nicht nachbearbeitet. Aber ich mag den verlassenen Abendstrand aufgrund der Farben und Lichtstimmung.


Gute Ansätze
Vordergründig scheint sich dieses Foto auf den ersten Blick lediglich als eine nette Urlaubserinnerung zu präsentieren. Aber genauer betrachtet steckt da doch wesentlich mehr drin.
Das ist doch ein interessantes Motiv: der Zwiespalt zwischen dem warmen, erdigen Farbton der Natur und dem harten Blau/Weiß-Kontrast von Plastik und Textil. Das Erkennen einer solchen Bildkonstellation zeigt mir ein gutes Potential an fotografischem Sehen.
Was mir jetzt noch an diesem Bild fehlt, ist die Deutlichkeit einer konkreten Bildaussage.
Man könnte dieses Motiv in zwei verschiedene Richtungen weiterentwickeln:

a) Die Kritik am Zustand der Idylle
Wie wir unschwer erkennen, ist die natürliche Schönheit der Strandlandschaft durch die Ansammlung der Plastikliegen erheblich verändert worden. Wir können uns gut vorstellen, wie das aussieht, wenn sich da auch noch die entsprechende Menge von sonnenhungrigen Urlaubern drängt. Und die Hinterlassenschaft dieser Zivilisation ist ja auch gut erkennbar: überall sind Zigarettenkippen verstreut und Getränkedosen achtlos weggeworfen.
Wenn ich mir dieses zum Thema des Fotos machen will, dann müsste ich in meiner Bildkomposition darauf achten, dass diese Dinge stärker im Bild betont werden. Also würde ich mit der Kamera näher an den Dosenmüll herangehen. Nun könnte sich dadurch aber der Gesamtaufbau des Bildes so stark ändern, dass dabei mein Grundkonzept verloren geht.
Nur keine Scheu, es darf auch manipuliert werden. Ich behalte also meinen Kamerastandpunkt und hole mir die Dosen einfach näher an die Kamera heran, so dass sie perfekt im bildwichtigen Vordergrund liegen.

b) Die Freude an der Ästhetik des Motivs
Ich nehme an, dass dieses auch die Intention der Autorin war, jedenfalls scheint mir das ihre eigene Bildbeschreibung auszudrücken.
Beim Bestreben nach Vervollkommnung des Fotos in dieser Richtung stelle ich jetzt allerdings fest, dass jene auf dem Sand verstreuten Dosen doch sehr störend wirken.
Es ist aber durchaus nicht verboten, diese einfach beiseite zu räumen. Lässt sich das nicht so einfach bewerkstelligen (manchmal stören ja auch etwas schwergewichtigere oder unbeweglichere Gegenstände als nun ausgerechnet ein paar Dünnblechdosen), dann bleibt immer noch die Möglichkeit der digitalen Retusche. Ich habe das Bild versuchsweise einfach einmal ganz grob und schnell bearbeitet: es hilft wirklich schon sehr viel.
Die Absicht, ein ästhetisch schönes Bild zu machen, wird von den Lichtverhältnissen außerordentlich unterstützt. Die tief stehende und dadurch weich einstrahlende Abendsonne gibt eine wunderbare Modulation auf dem Sand, arbeitet die Rundungen der Plastikteile gut heraus und ergibt schöne Schattenverläufe. Bei steil einfallender Sonne würde all dieses verloren gehen, der Sand würde stark ausbleichen und das Bild hätte seine Stimmung völlig verloren.

Mein Fazit:
Das Foto zeigt gute Ansätze, ist aber noch verbesserungsfähig. Die Autorin beweist ein natürliches Talent zum Erkennen von Bildmotiven. Wenn man berücksichtigt, dass sie erst seit eineinhalb Jahren fotografiert, kann man ein entwicklungsfähiges Potential erkennen.
Die Technik lässt noch ein wenig zu wünschen übrig. Es fehlt dem Bild an Gesamtschärfe, das liegt vermutlich auch an der verwendeten Kamera. Gönnen Sie sich also doch eine richtig Gute, und trainieren Sie Ihr Empfinden für gute Bilder weiter. Sie werden sehen: es lohnt sich.

Trackingnumber: tutor-000939


Author:   Martin Kosa, Ingelheim, Deutschland
Date:   Apr 13, 2002 16:04:42
Size:   461 x 692
Type:   jpg
User's short description:  Person stand außen am Fenster; fotografiert wurde von innen nach außen; Nachmittagssonne; Canon EOS3, Objektiv: Canon 1,4/50mm, ISO 400


Deja vu
Solche Bilder habe ich doch auch schon mal gemacht, in den 70er Jahren, während des Studiums auf der Akademie.
Vielleicht ist das mit ein Grund, weshalb mir dieses Foto so gut gefällt und mich so intensiv anspricht. Es ist einfach sympathisch.
Der andere, wichtigere und allgemein gültigere Grund ist die technische und gestalterische Qualität dieses Bildes.
Die Methode vom Bild im Bild ist nicht gerade etwas ganz Neues. Die Maler der Rennaissance haben sie zu großer Perfektion entwickelt. Sie hat aber nichts von ihrem Reiz verloren, wenn man sie - wie in unserem Beispiel - dezent, beinahe beiläufig und gekonnt einsetzt.
Die unaufdringliche Ansammlung der Dinge auf dem Fensterbrett im Vordergrund stehen in angenehmen Kontrast mit der klaren, strengen Form des Fensters.
Wie gut, dass der Autor darauf geachtet hat, stürzende Linien zu vermeiden: das Bild hätte viel an Intensität verloren, hätte die Überzeugungskraft der gewollten Gestaltung eingebüßt.
Und wie gut, dass es dem Fotografen gelungen ist, sein Modell davon zu überzeugen, nicht in die Kamera zu schauen, oder falls dieses zufällig so entstanden sein sollte, den Augenblick jenes leichten Augenniederschlags zu erwischen. Überhaupt ist die Stellung der Person im Bild überzeugend. Die Linien der angewinkelten Arme und die leicht diagonale, dem Betrachter zugeneigte Körperlinie erzeugen Spannung und konzentrieren die Blickrichtung des Betrachters.
Auch die Wahl der Blendenöffnung ist gelungen, gerade genug um die bildwichtigen Elemente in der Schärfe zu haben, aber wenig genug, um den Garten im Hintergrund diffus darzustellen. So erkennt man zwar, um was es sich im Hintergrund handelt, das Auge wird aber nicht davon irritiert.
Ein Wort noch zur Beleuchtung. Dieses diffus einfallende natürliche Licht gibt uns eine wunderbare Modulation der Tonwertabstufungen sowohl im „Innenteil” des Bildes als auch bei der Darstellung des Mädchens. Wir fühlen uns bestätigt: Weniger Licht ist nicht das schlechtere Licht !

Mein Fazit:
Ich halte das Bild für eine sehr überzeugende fotografische Leistung. Besonders attraktiv finde ich die Idee der Abbildung einer Person nicht vor dem Fenster, sondern durch das Fenster, also von innen nach außen. Aber nicht nur die Bildidee allein machen die Qualität dieser Fotografie aus, sondern auch die gute und konsequente Realisierung.

Zum Schluss habe ich noch eine Frage an den Autor:
Ist dieses Bild, wie ich fast annehme, tatsächlich in den 60er/70er Jahren entstanden, oder ist es ein aktuelles Bild ?
Sollte letzteres der Fall sein, dann ist zumindest der Fotostil dieser Zeit perfekt nachempfunden. Der aktuelle Trend in der Mode greift Stilelemente aus dieser Zeit ja ebenfalls wieder auf.
Über eine kurze Mitteilung würde ich mich freuen.
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