
Die Aufnahme von Thomas Miskiewicz aus München erschließt sich mir in ihrem fremdartigen Blickwinkel und den das Bild dominierenden eigenartigen Reflexionen nur sehr schwer. Ich muss mich doch ungewöhnlich intensiv in die Betrachtung vertiefen, um dem Motiv und dessen Bedeutung auf die Spur zu kommen, zumal die dürre Spitze des kahlen Baumes als einziges völlig konkret und klar im Raum stehendes Detail doch einen Fremdkörper darstellt im Arrangement der kantigen, glatten und spiegelnden Flächen der Architektur. Reduziert auf die rein formalen Aspekte einer Beurteilung muss dieses Fremdkörperhafte aber nicht automatisch und unbedingt etwas Negatives an sich haben. Ein solcher Gegensatz in der Form kann sich durchaus zu einem wichtigen Gestaltungsmittel entwickeln. Ob allerdings das kahle und eher kärglich erscheinende Bäumchen thematisch wirklich in die Szenerie der fragmentarisch dargestellten Architektur passt, bleibt doch zu hinterfragen.